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Freitag, 31. August 2012

buchgeplauder zum monatsende

mal wieder einen schwung neulich gelesenes :


1. "Hello Kitty muss sterben" von Angela S.Choi
     wäre Tarantino eine schriftstellerin mit chinesischen wurzeln, er hätte dieses buch geschrieben. bööööse.
     schön böööse. serienmord, waschsalon und ein dildo namens "Mr.Happy". wer es schräg und
     abgefahren mag, ist hier bestens bedient !

2. "Weitlings Sommerfrische" von Sten Nadolny
     herrn nadolny habe ich eines meiner (vielen) lieblingsbüchern zu verdanken, nämlich "Die Entdeckung
     der Langsamkeit". sein neuer roman kommt da fast ran und steht nicht umsonst auf der long list für
     den buchpreis. nadolny beschreibt eine zeitreise in die eigene jugend und die sich dadurch verändernde
     gegenwart bzw. zukunft. ein sehr spannendes gedankenexperiment und ein, wie nicht anders zu
     erwarten, sprachlicher genuss.

3. "Ein winziger Makel" von Nancy Houston
     ein sehr stimmig komponierter familienroman über vier generationen, der verdeutlicht, wie sehr das leben
     der vorfahren das eigene bestimmen kann. der rote faden ist ein muttermal, das vererbt wird und für 
     jeden  der protagonisten eine andere bedeutung hat.

4. "So viel ihr wollt" von Patricia Volk
     der untertitel : "gefillte fisch, pastrami und eine ungewöhnliche familie" beschreibt schon ganz treffend
     den inhalt des buches. jüdisches leben in new york über mehr als ein jahrhundert mit schwerpunkt essen.
     eine wunderbare lektüre ! wenn ich auch manchmal ob der ausufernden familienverhältnissen den
     überblick verloren habe, wer da die großcousine des angeheirateten schwagers von tante ruth war,
     hat das dem lesevergnügen keinen abbruch getan.

5. "Zwitschernde Fische" von Andreas Séché
    ein mann betritt einen buchladen in einer strasse, die es vorher gar nicht gab und hat am ende seine
    bestimmung als schriftsteller gefunden und den großen sir arthur conan doyle als größten betrüger und
    mörder der literaturgeschichte entlarvt. ein sehr poetisches buch, dass ich aber noch nicht wirklich
    einordnen kann. muss ich mal noch  `ne viertelstunde drüber nachdenken....

6. "Die Welt, wie wir sie kannten" von Susan Beth Pfeffer
    wieder ein erster teil einer neudeutsch "dystopie". eigentlich für das kind des hauses bestimmt, allerdings
    mal vorsichtshalber erst selbst gelesen. man muss ja nicht unbedingt mehr ängste schüren, als notwendig....
    mit dem ergebnis, dass ich nach der lektüre schwer an mich halten konnte um nicht dosengemüse,
    trockenfrüchte, streichhölzer und andere überlebensmittel zu bunkern.durch einen asteroideneinschlag auf
   dem mond gerät dieser auf einer erdnähere umlaufbahn und die katastrophe nimmt ihren lauf. leider kann
    ich jetzt nicht mehr dazu schreiben, ich muss doch schnell einkaufen....

Donnerstag, 2. August 2012

neulich gelesen.

die, aufgrund des anstrengenden renovierungsmarathons und ganz schlimmen olympiafiebers,  recht spärliche leseausbeute der letzten wochen :


1. "Im Rausch der Stille" von Albert Sanchez Pinol
    was ein buch !! vom ersten bis zum letzten buchstaben ein rausch, JA. ein irischer freiheitskämpfer flieht
    als wetterbeobachter für ein jahr auf eine unbewohnte insel im südpolarmeer; unbewohnt bis auf den
    leuchtturmwärter und ???. das grauen kommt jede nacht und es kommt aus dem meer. es beginnt ein
    kampf auf leben und tod, der so skurril und verstörend ist und ganz schnell jegliche vermeintlichen
    errungenschaften der zivilisation in frage stellt. ganz, ganz großes kino !
    (diesen literarischen leckerbissen gibt es in meiner lieblingsedition aus der fischer taschenbibliothek)

2. "Beziehungswaise" von Michel Birbaek
    was aus einem paar wird, dass sich zwar liebt, dem aber die leidenschaft verloren gegangen ist. ein sehr
    warmherziger und humorvoller roman. ganz besonders liebenswert ist die dänische familie des
    ich-erzählers; eine weisheit des vaters hat es in meine top five geschafft : "niemals über probleme nach-
    denken, wenn es dunkel ist".

3. "Nathalie küsst" von Davie Foenkinos
    das fand ich so doof, dass ich es nach einem guten drittel abgebrochen habe. die protagonistin war mir
    auf anhieb unsymphatisch, die story gähn und der schreibstil ist definitiv nicht meiner. wer sich selbst ein
    bild machen möchte, dem schicke ich es gerne gegen porto zu . in mein bücherregal kommt`s nicht !

4. "In Boston ?" von Russell H. Greenan
     absolute leseempfehlung ! ein kultbuch aus den sechzigern, dass mir lange völlig unbekannt war. im
     mittelpunkt steht der geniale maler alfred omega, der auf einer parkbank sitzend durch zeit und welt
     reisen kann und zum serienmörder wird . es geht um die kunstzene, um verrückte jeglicher coleur und
     dem kampf mit gott. nacherzählen lässt sich diese geschichte nicht. intelligent, komisch und auch traurig
     und vor allem sehr einzigartig !

5. "Mr Chartwell" von Rebecca Hunt
     nochmal sechziger jahre, aber dieser roman spielt nur in der zeit. eine einsame, junge frau sucht einen
    untermieter und der erste, der als solcher an ihrer tür klingelt  ist ein riesiger, schwarzer hund namens
    mr. chartwell. churchill nannte seine lebenslangen depressionen "den schwarzen hund" und genau dieser
    ist der besagte untermieter und verbindet die geschichte von esther hammerhans und churchill.
    wird sie den saukerl wieder los ? tolles buch.

6. "Plötzlich Fee" von Julie Kagawa
    erwischt, wieder bei der tochter aus dem regal gemopst. als großer fan von shakespeares sommernachts-
    traum konnte ich nicht anders. war nett und in diesem fall ist "nett" nicht die kleine schwester von scheiße,
    sondern wirklich so gemeint. sollte mir der lesestoff ausgehen, ziehe ich mir auch noch die beiden
    folgebände rein...