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Samstag, 21. November 2015

buchgeplauder

lange wurde hier nicht mehr buchgeplaudert, dennoch viel gelesen. 
wenn das nicht weiter erwähnenswerte buch-junkfood für zwischendurch abgezogen wird, bleibt immerhin noch ein recht ansehnlicher stapel berichtenswertes.

dennoch werde ich sie noch ein bisschen auf die folter spannen, aber das geschieht nur zu ihrem besten.
als erstes möchte ich ihnen nämlich zwei Bücher dringend ans herz legen - aus gründen !
um es mit Stefan Hell, dem Nobelpreisträger für Chemie 2014 zu sagen :
"Wenn alle dasselbe denken, werde ich misstrauisch"

die Augen verschließen und mich, wie es die nutznießer am liebsten hätten, durch die gängige medienmanipulation einschläfern zu lassen, kann ich nicht. 
in ermangelung von alternativen und weil es auch meiner natur entspricht, will ich als erstes VERSTEHEN (ob das objektiv überhaupt möglich ist, ist eine andere frage, vielleicht auch eine irrelevante).

die lektüre dieser beiden bücher ist hilfreich. 


Optimismus ist lediglich ein Mangel an Information

zugegeben, spass macht das nicht. aber das tut ein Zäpfchen auch nicht, obwohl wir wissen, das es manchmal unumgänglich ist !

und nicht zu vergessen, die belohnung für tapferkeit nach dem lektürezäpfchen ! 
hier schon mal ein kleiner appetizer :


Montag, 11. Mai 2015

buchgeplauder im mai

nachdem herr scheck gestern abend nacht wieder das gute buch zur späten stunde empfahl und ich eine sehr, sehr nette und motivierende mail einer stillen leserin und "buchtipp-userin" bekam, wird es auch mal wieder zeit für neues buchgeplauder. hier also für alle und heute ganz besonders für Daphnis :



1. "Der Marsianer" von Andy Weir
 MANNNMANNNMANN, einen protagonisten, der direkt am beginn SO tief in der schei...e sitzt, habe ich noch in keinem buch getroffen. stellen sie sich vor, sie nehmen an einer bemannten marsission teil, kurz nach der landung gibt es probleme, die mission wird abgebrochen und die restliche crew fliegt ohne sie zurück, da sie vermeintlich tot sind. sie werden wach und sind alleine auf dem mars. bingo !
das buch ist ein absoluter pageturner und wenn das nicht verfilmt wird, weiß ich nicht was sonst....ein KrAcHeR !!!

2. "Ohne mich, Jeeves" von P.G.Wodehouse
diese entdeckung verdanke ich einem meiner lieblingspodcasts, nämlich diesem hier : "viva britannia" von Sven Rudloff.  folge 54 machte mich so neugierig, dass ich den mir bis dato unbekannen schriftsteller zu gemüte führte. was ein glück - danke, herr rudloff !
wer, wie ich, eine vorliebe für britischen humor und spleenige insulaner hat, ist bei Jeeves und Wooster bestens aufgehoben.

3. "Die Middlesteins" von Jami Attenberg
eine frau, die sich, aus gründen, zu tode frisst; ihr mann, der das nicht mehr aushält und sie nach über dreißig jahren ehe verlässt; die erwachsenen kinder, deren rucksack dadurch auch nicht leichter wird, das sind die groben eckpunkte dieser jüdischen familientragödienkomödie. spielt zwar in chicago, aber man könnte meinen, an jeder strassenecke steht woody allan....
klare leseempfehlung.

4. "Ein ganzes Leben" von Robert Seethaler
nachdem ich bereits den "Trafikanten" hochgelobt habe, mache ich direkt mit meiner Seethaler-Lobhudelei weiter. auch wenn ich dieses buch eher einen novelle nennen würde, bin ich wieder sehr angetan. 
in wenigen, dafür umso schöneren worten, wird das "ganze" leben von andreas egger, erst geprügeltes pflegekind, hilfsknecht, seilbahnbauer und später bergführer erzählt. "ganz" ruhig, scheinbar distanziert und doch oder gerade deshalb unendlich ergreifend.

5. "Der Schrecken verliert sich vor Ort" von Monika Held
neulich schrieb stepanini hier über den scheinbaren zusammenhang zwischen älterwerden und dem immer schwererer zu zündenden feuer der begeisterung. so wie sie wondratschek "entdeckte", habe ich einen held gefunden. wenn schon nach einigen seiten klar ist, dass das ein buch für die top drei des jahres wird, nach einigen mehr kapiteln der dringende wunsch entsteht, allesallesalles zu lesen, was der (frau) HELD geschrieben hat, man sätze vor-und zurückkaut, im mund schmelzen lässt, nach "getaner" lektüre denkt, dass man jetzt erst mal ganz ganz lange nichts anders lesen kann (oder sofort einen donald duck), aber sofort das nächste buch kauft, dann.dann hat das feuer gezündet und es lodert hell. 
sollten sie, möglicherweise, ob des themas zurückweichen, bitte ich eindringlich : LESEN.

6. "Der leuchtend blaue Faden" von Anne Tyler
bücher von frau Tyler lese ich schon seit meinen jungen jahren. sie gehört zu denen, die sich nicht abgenutzt oder "über"lebt haben, wie so manch anderer...
wie heißt es so treffend in der kurzbeschreibung : " .....hat ein außerordentliches Gespür für die Feinmechanik familiärer Betriebsschäden."
immer wieder gerne, liebe Anne.

7. "Trümmergöre" von Monika Held
es brennt immer höher, lichterloh, das Heldenfeuer, dank Ingemusch und den Flittchen, Schuten-Edi und dem Trümmer-Otto und ganz besonders dank Hans und der Großmutter, die so sätze sagt wie : "Wenn du läufst, trainierst du die Muskeln, wenn du schläfst, übst du sterben." oder als Jula, besagte Trümmergöre, sich nachts vor dem knarrenden holzboden im flur fürchtet :"Es gibt keine Gespenster in der Wohnung, nachts erinnert sich der Boden an die Tritte, die er am Tage abbekommen hat."
was soll ich noch mehr sagen als : das buch nehme ich auf jeden fall mit auf die insel (die insel, auf die man nur die begrenzte anzahl bücher mitnehmen darf für den rest des lebens)! ich hoffe, sie auch - ich wünsche es ihnen.

Montag, 23. Februar 2015

der 990,-€ pullunder

als großem miu miu fan sprangen mir die häkelpullunder aus der resort collection 2015 ins auge; da blieben sie nicht, sondern wanderten körperabwärts in richtung arme & hände. sprich, was die frau miuccia prada häkelt, kann ich auch !
sogar kaschmiranteilige wolle fand sich noch im restekorb - naürlich häkelt frau prada reines kaschmir, aber ich bin da jetzt nicht SOOOO.... 
tja, was soll ich sagen, zwei abende drauflosgehäkelt und, halten sie sich fest, sage und schreibe 990,--€ (in worten neunHUNDERTneunzig !!!!) gespart.
ich bin ein fuchs. 
und mit dem gesparten geld könnte ich mir ein paar passende pradaschuhe kaufen, lol. wobei, reicht das ? falls nicht, biete ich ihnen von mir handgehäkelte miau-miau-pullunder, für, sagen wir, 492,87 € an. da machen sie auch noch einen ordentlichen schnapp !!

so, und jetzt können sie sich mit eigenen augen von meiner und miuccias häkelkunst überzeugen. ich bin gespannt, ob sie erkennen, welcher pullunder von mir ist....
unter allen richtigen antworten verlose ich was. was, weiß ich noch nicht. bleibt halt spannend....

Freitag, 13. Februar 2015

gelesen im januar


1. "vivienne westwood" von vivienne westwood und ian kelly
die authorisierte biographie der mother of punk ; der autor begleitete dame westwood mehrere jahre und führte viele gespräche, so dass ein sehr detailliertes bild mit schwerpunkt auf den frühen jahren entsteht. mir ist es allerdings nicht gelungen, die ganzen puzzelstücke zu einem, für mich schlüssigen gesamtbild zusammenzusetzen. ein schaler beigeschmack bleibt trotz aller bewunderung. irgendetwas hat meine faszination zusammengeschmolzen und ihr genie entzaubert, was das genau ist, darüber denke ich seit beendigung der lektüre nach. bisher ergebnislos.

2. "wachstumsschmerz" von sarah kuttner
gerettet vom wühltisch des hiesigen supermarktes für weniger als ein pfund butter - skandalös !
wie schon im vorgänger "mängelexemplar" beschreibt frau kuttner so herrlich schnodderig aber dennoch wahrhaftig, dass erwachsenwerden  nie aufhört und viel schmerzen bereitet. 
darin erkenntnisse wie folgende: "Dennoch glaube ich nicht an Luxusprobleme. Macht es wirklich Sinn, ein Problem immer im Verhältnis zu einem fremden, schlimmeren zu sehen ? Ist eine Blasenentzündung denn überhaupt nichts wert, wenn mein Nachbar Lungenkrebs hat ?......Hat nicht jeder das Recht auf seine eigenen Probleme, auch wenn dies im Umkehrschluss bedeutet, dass man auch den ganzen Arschlöchern zugestehen muss, dass ein geklauter Ferrari auch scheiße ist ? Ich finde ja. Ich finde es nur fair, die eigenen Probleme am eigenen Leben zu messen. So ist die nagende Überforderung meiner Generation vielleicht nichts im Vergleich zu vergewaltigenden Russen, dennoch etwas, das die Lebensqaulität einschränkt, schlimmstenfalls sogar zu psychischen Krankheiten führen kann."
also, ich mag das sehr und werde auch den dritten roman, so er denn erscheint, vom wühltisch retten !

3. "die geschichte von blue" von solomonica de winter
eine gute buchbesprechung von christine westermann, der von mir sehr geschätzte schriftstellervater leon de winter und die tatsache, dass das buch im diogenes verlag erscheint, haben mich veranlasst die geschichte von blue zu lesen. mein fazit fällt eher bescheiden aus;  immerhin werde ich irgendwann, wenn die gute solomonica einen hochdotierten buchpreis bekommt (und das wird sie sicher eines tages)sagen können, dass ich zu ihren premierenleserinnen gehörte. für eine siebzehnjährige ist das schon ganz beachtlich, mehr aber (noch) nicht.

4. "wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" von joachim meyerhoff
was ein knallerbuch ! sooo lange stand es schon auf meiner to-read-liste und ich habe viel zu lange gewartet. dafür lese ich jetzt alles was ich vom meyerhoff noch in die finger kriegen kann. wenn sie sich gepflegt bekichern wollen und damit es nicht zu eintönig wird, hier ein da ein tränchen verdrücken möchten, dann sind sie hier bestens bedient,  fünffachausrufezeichen !!!!!

5. "in ziemlich bester gesellschaft" von sara crowe
das war ein augenkauf. also, augen auf beim buchkauf, lassen sie sich ruhig mal von einem cover anfixen. ein gesellschaftsroman in bester britischer manier. lauter skurrile irre - sehr witzig, sehr britisch, sehr zu empfehlen..
ich zitiere : "Manche Leute beschließen, exzentrisch zu sein und manche beschließen es nicht und sind es trotzdem."

Freitag, 2. Januar 2015

buchgeplauder

auch am ende dieses jahres am anfang des neuen jahres lasse ich die lektüre 2014 nochmal geistig revue passieren und verteile daumen-hoch und daumen-runter. wobei, wirkliche daumen-runter bücher gibt es hier nicht, denn für ganz blöde bücher  zu lesen, fehlt mir die zeit. 

also zuerst die daumen-mit-tendenz-nach-unten-bücher:
1. "6 Uhr 41" von Jean-Philippe Blondel
    kein schlechtes buch, sondern lediglich meine erwartungshaltung war wohl  
    zu hoch.ein paar gute rezensionen und die tatsache, dass es ein 
    französisches buch ist und schon hatten sie mich....fazit: nett, aber völlig 
    belanglos.
2. "Circle" von Dave Eggers
    mein schlechtestes buch des jahres. thematisch hochbrisant, aber die 
    umsetzung mau und oberflächlich. was mich dazu gebacht hat, es zu 
    ende zu lesen, kann ich gar nicht so genau sagen; wahrscheinlich die 
    mischung aus hoffnung, ärger und der zugegeben flüssigen erzählweise.

natürlich gibt es auch noch die kategorie "lies & weg", quasi die portion wörter mal mit ketchup oder versalzen für zwischendurch. aber  genau wie der besuch an der frittenbude ist das ein kurzweiliges vergnügen und nicht weiter erwähnenswert....
die daumen hoch fraktion ist üppig (obwohl die liste schon schon zusammengestrichen ist) und kommt deshalb in form einer collage :


eigentlich sind es noch 3 mehr, da "Die Verratenen" von Frau Poznanski für die trilogie und ebenso für "Erebos" steht.
wäre ich vorsitzende in meinem eigenen literaturnobelpreiskomitee und müsste mich für eines entscheiden,
würde ich.............................
.....................spannungsaufbau...............................


............................................spannung halten..........................................

.................................................................................zusammenbrechen.............



..............  : wegfahren !


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