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Mittwoch, 11. Mai 2016

"Schwarzes Gold" von Dominique Manotti

Weder Krimis (den Luxemburger Genußermittler Kieffer ausgenommen), noch Thriller, gar Politkrimithriller mit Wirtschaftshintergrund gehören zu meinem bevorzugten Literaturgenre. Und Romane, die im Präsens geschrieben sind, kann ich schon mal gar nicht leiden.
All das trifft auf Dominique Manottis neuen Roman " Schwarzes Gold" zu und gemäß meines Lieblingsmottos "Was-kümmert-mich-mein-dummes-Geschwätz-von-gestern", folgt im Anschluss ein Loblied.
Ich könnte noch meine Frankophilie anführen: die französische Gattungsbezeichnung  "roman noir" hört sich doch direkt viel ansprechender an...


mit extra schmutzigem Ölkanister !

Kurzum, grob zum Plot: 1973, Commissaire Daquin aus Paris kommt nach einem Auslandsjahr zur Marseiller Kriminalpolizei und direkt sein erster Fall katapultiert ihn in einen Sumpf aus Korruption, Seilschaften, Vorteilsnahme, Bestechung - nehmen sie alle Begriffe zum Thema, die Ihnen einfallen  = Bingo !
Vor dem Kasino in Nizza wird ein bekannter lokaler Unternehmer mit 10 exakt platzierten Schüssen niedergestreckt, was die hiesigen Polizeioberen/Richter/Staatsanwälte am liebsten als Abrechnungen im Milieu abtun. Daquin, als Fremder und argwöhnisch beobachteter Pariser, hat eigentlich keine Chance, aber die nutzt er.
Es geht von der Mafia über Geheimdienste, Freimaurern, Waffenhandel, globaler Wirtschaftsverstrickungen, Kunsthandel, der French Connection bis zum Öl,  Geißel unserer Zeit. 
Und alles ist noch viel schlimmer, als man es sich vorstellen kann; wie sagt Inspecteur Costa aus der Abteilung Finanzdelikte :

"Der internationale Handel ist ein riesiger Saustall"

Manotti entwickelt einen hochkomplexen Plot, der, auch wenn ich ihn sicher nicht an allen Stellen einhundertprozentig verstanden habe,  alles aufbietet an Spannung und Brisanz, die man sich nur wünschen kann. Manotti ist Professorin für Wirtschaftsgeschichte und das merkt man dem Roman jederzeit an, die Frau weiß, wovon sie schreibt !

Am Ende des Buches gibt es nicht nur ein beeindruckendes Nachwort in Zahlen und Fakten, sondern auch eine Liste mit weiterführender Lektüre, Links etc. Ich bin noch nicht vollständig durch, möchte aber den folgenden eindringlich empfehlen :
Das Geheimnis der sieben Schwestern

mein Fazit : alles lesen, wo Manotti draufsteht !!!! (sagt der alte Krimifan, muahharrrrr)



Dominique Manotti

Schwarzes Gold


384 Seiten
Argument Verlag mit Ariadne
978-3867542135

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